Heiß, heißer, Mojave Wüste - Tal der Windräder und Solarplatten

Nachdem ich Aqual Dulce verlassen habe, ging es weiter. Aber nur einen Tag. Denn nach knapp 30 km waren die nächsten Trailangels dran. Sind pünktlich zum Abendbrot angekommen. Es gab lecker mexikanisches Essen und dann gings auch gleich ins Bett. Eigenlich wollten wir am nächsten Tag wieder los. Aber so eine Couch im Garten und ein Bier in der Hand. Mmhh...da überlegt man zweimal.
Sind dann doch bis zum nächsten Tag da geblieben. Habe es dann auch rausgeschafft. Problem war nur, dass der Trail für knapp 45 km gesperrt war. Grund war ein Waldbrand gewesen. Also musste ich eine Umleitung nehmen, wobei das meistens auf der Strasse war. Aber es war dann doch nicht so schlimm. Ziel war als nächstes Hikertown. Habe da nur ein paar Stunden verbracht. Denn danach kam ein heißer und langer Abschnitt vom Trail. Ein anderer Wanderer hat von Temperaturen um die 45 Grad berichtet. Also noch ne Weile in Hikertown ausgehaart. Die hatten niedlich Welpen und gegen 17 Uhr ging es dann los. Dies war echt eine angenehme Zeit.
Die nächsten 2 Tage hatten immer den gleichen Ablauf. Vormittag paar Meilen gelaufen, Siesta bis 17 Uhr und dann bis 24 Uhr weiter gewandert. Dann habe ich die Strasse erreicht. Von dort aus ging es per Anhalter nach Tehachapi. Dort angekommen, ging es erstmal in den KMarkt. Dort habe ich mir nach langen überlegen eine kleine Pfanne gekauft. Will nämlich Pancakes auf dem Trail machen. Dann gab es Frühstück. Omlett und Kaffee bis zum umfallen. Habe dort auch wieder meine Gruppe getroffen. Hugs and Pockets haben sich im Hotel einquatiert. Habe dies genutzt um mich zu säubern. Duschen ist grossartig. Sind dann bei einen anderen Trailangel untergekommen. Haben dann ne deutsche Bäckerei besucht. Yammy. Dann ging es zum Supermarkt. Musste für 13 Tage einkaufen und das ist immer ein Horror. Dann alles schön portioniert und festgestellt, dass es wieder zuviel Essen war. 7 Tage Essen war für mein Rucksack und die anderen 6 Tage gehen per Post nach Kennedy Meadow. Denn da gibt es nix zum Einkaufen. Dort starten auch die Sierras.
Abends ging es ins Nachbarhaus. Dort gab es Livemusik. Haben uns dann vorgestellt und paar Fragen zum Trail beantwortet. Ist immer wieder lustig, wenn wir erzählen, dass wir von der mexikanischen bis zur kanadischen Grenze wandern. Haben dann die Stadt noch bissel erforscht. In einem Kunstladen hat uns der Inhaber angeboten uns abends wieder zum Trail zu bringen. Super. Gegen 17 Uhr ging es dann los. Durfte wieder auf die Ladefläche springen, was echt Spass gemacht hat. Sind dann 14 Km zum Trail gefahren. Habe im meinen ganzen Leben noch nie so viele Windräder gesehen. Müssen um die Tausend sein. Als wir angekommen sind, hat er uns noch ein Geschenk gegeben. Durfte es aber erst auf den Trail aufmachen. Haben es dann zum Abendbrot geöffnet. Es war ein Tuch, dass den ganzen Tag kühl bleibt. Supernett.
Sind dann für die nächsten 2 Tage zwischen Windrädern gelaufen. Die Landschaft hat sich auch langsam geändert. Sind jetzt mehr Bäume vorhanden, was wiederrum mehr Schatten heisst. Da macht das Wandern wieder Spass. Hier sind auch viele Kühe auf dem Trail unterwegs. Also schön aufpassen, wo man hintritt. Dann kam ein hartes Stück Wüste. Voraussage war, dass es für knapp 60 km kein Wasser gibt und auch nix was Schatten wirft. War kurz davor das Stück auszusetzten. Was dann doch nicht passiert ist. 7 Liter Wasser in den Rucksack gepackt, den Wecker auf um 3 Uhr gestellt und um 4 Uhr gings dann los. Habe dann bis zur Siesta knapp 17 Meilen (ca. 27 km) geschafft. Habe dann doch einen Baum gefunden, wobei meine einzige Beschäftigung war, den Schatten für zwei Stunden hinterher zu jagen. Gegen Ende des Tages hatte ich dann 29 Meilen (ca. 46 km) mit ca 2000 Höhenmeter. JIPPPPI.
Nächsten Tag zur Siesta haben wir dann nen Löffel geworfen. Auswahl war weiterwandern oder nach Lake Isabelle fahren. Mussten dann LEIDER nach Lake Isabelle fahren. Haben dort dann gecampt. Dort gab es Duschen, nen Pool und fast keine Camper. Abends durften wir auch noch zwei Stunden Film gucken. Es ging um folgendes. Eine Familie mit Kind versuchten gegen 23 Uhr ein Zelt aufzubauen, welches so gross war wie mein altes Zimmer. Hab ja nix dagegen. Das alles fand nur genau neben uns statt, hat etwa 2 Stunden gedauert und das kleine Kind konnte auch nicht die Fresse halten ;-).
Nächsten Tag haben wir in Lake Isabella beim einem befreundeten Wanderer Unterschlupf gefunden. Denn draussen waren es 1000 Grad. und so ne Klimaanlage ist schon was feines. Dann zur Bushaltestelle. Leider haben die es mit der Pünktlichkeit nicht so. Die Busfahrt war auch ein Erlebniss. Ein Typ komplett in Armeeanzug und Fernglas, ein Glatzkopf mit Hakenkreuz auf dem Unterarm, eine genervte Busfahrerin und vieles mehr. Der Bus fuhr aber nicht direkt zum PCT.  So hat uns ein anderer Wanderer angeboten bei einer älteren Lady unterzukommen. Haben dies natürlich angenommen. Ihr Haus war echt cool. Sehr viel selbst gemachtes Zeug und Gefundenes aus einer Zeit, wo ich noch Quark im Schaufenster war. Sie war ziemlich cool drauf für ihr Alter. Wir sollten uns wie zu Hause fühlen. Sie hatte auch 5 Hunde und besonders abends musste man aufpassen wo man hintritt, da sie verstreut auf dem Boden lagen.
Frühstück und Kaffee gab es auch. Dann hat Sie uns auch noch zum PCT gefahren. War super lieb von ihr. Es sind von da aus nur noch 50 Meilen bis Kennedy Meadow und darauf freu ich mich schon seit langer Zeit. Habe jetzt 25 % des PCTs geschafft. Woop woop...das sind über 1000 Km. Zwei Tage später waren wir in Kennedy Meadow. Dies ist die Grenze zwische Wüste und Berge und hier beginnen die Sierras. In Kennedy Meadow befindet sich eigentlich nur ein Shop mit Sitzgelegenheiten und Zeltplatz. Habe auch viele alte Gesichter wieder gesehen. Haben dann viel geredet, Bier getrunken und rumgealbert. Wie es weiter geht, erfahrt ihr im nächsten Blog :-P

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1 comments

  1. herzlichen Glückwunsch...1000 km..man(n) ist echt stark..schöne Bilder,Pflanzen und Landschaften sind einfach genial..und seitdem ich die Berge von Bishop live über Skyp gesehen habe und dich auch(Freude,Freude.......),freue ich mich noch mehr für dich, das du es natura erleben kannst.pass auf den kleinen und großen Bär auf grinzzz,viel Spass weiterhin deine familie (Ps: denke an die Bart-Ratten oder verwechsel ich das jetzt witzzzzz.)

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